Warum der Export deiner Google Maps-Daten sinnvoll ist
Über Jahre hinweg sammeln sich in Google Maps wertvolle persönliche Geodaten an. Von dem kleinen Italiener um die Ecke bis hin zu den Wanderrouten aus dem letzten Urlaub – all diese Informationen schlummern in Googles Infrastruktur. Doch was passiert, wenn du zu einem anderen Kartendienst wechseln oder eine Sicherungskopie deiner digitalen Schatzkarte erstellen möchtest?
Die meisten Nutzer ahnen gar nicht, welche Goldgrube an persönlichen Daten sie über die Jahre angesammelt haben. Deine Standortdaten erzählen praktisch die Geschichte deines Lebens – von häufig besuchten Orten über wichtige Termine bis hin zu Reiserouten.
Der Export bietet dir mehrere entscheidende Vorteile: Du behältst die Kontrolle über deine Daten, kannst sie als Backup sichern und teilweise in andere Dienste übertragen. Besonders wertvoll wird diese Funktion, wenn du deine Bewegungsmuster analysieren oder deine Daten vor Verlust schützen möchtest.
Google Takeout: Dein Zugang zu den Standortdaten
Google bietet über seinen Takeout-Service die Möglichkeit, verschiedene Arten von Kartendaten zu exportieren. Allerdings ist wichtig zu verstehen, dass nicht alle Maps-Daten gleich behandelt werden.
Der Export funktioniert über Googles zentralen Datenexport-Service. Dort findest du verschiedene Kategorien von Standort- und Kartendaten, die du herunterladen kannst. Besonders relevant ist dabei dein Standortverlauf, der detaillierte Informationen über deine Bewegungen enthält.
Was du wirklich exportieren kannst
Hier kommt eine wichtige Klarstellung: Der direkte Export von „Meine Listen“ und gespeicherten Orten aus Google Maps wird von Google nicht angeboten. Diese weit verbreitete Annahme ist leider ein Mythos, der in vielen Ratgebern kursiert.
Was du tatsächlich über Google Takeout exportieren kannst, sind deine Standortverlaufsdaten. Diese enthalten zwar wertvolle Informationen über besuchte Orte, aber nicht deine manuell erstellten Listen oder gespeicherten Favoriten.
Alternative Wege für Listen-Export
Für deine wertvollen Google Maps-Listen gibt es dennoch Lösungen, auch wenn sie einen Umweg erfordern. Google My Maps bietet hier die beste Alternative.
Du kannst deine Listen in Google My Maps importieren und dort als KML/KMZ-Dateien oder CSV-Tabellen exportieren. Diese Dateien lassen sich anschließend in Excel öffnen oder in andere Kartendienste importieren. Der Prozess erfordert zwar einen zusätzlichen Schritt, funktioniert aber zuverlässig.
Standortverlauf richtig nutzen
Dein exportierter Standortverlauf kommt als JSON-Datei und enthält GPS-Koordinaten, Zeitstempel und Aktivitätstypen. Mit speziellen Tools wie dem Location History Visualizer kannst du daraus sogar Heatmaps erstellen, die deine Bewegungsmuster grafisch darstellen.
Die Daten zeigen dir nicht nur, wo du warst, sondern auch wann und wie lange. So entsteht ein detailliertes Bild deiner Gewohnheiten und Routinen, das für persönliche Analysen oder Backup-Zwecke extrem wertvoll sein kann.

Automatisierte Backups einrichten
Ein manueller jährlicher Export ist gar nicht nötig. Google Takeout bietet die Möglichkeit, regelmäßige automatische Exporte zu konfigurieren. Du kannst beispielsweise einstellen, dass deine Standortdaten alle zwei Monate automatisch exportiert werden.
Diese Funktion läuft ein Jahr lang und sorgt dafür, dass deine Daten kontinuierlich gesichert werden, ohne dass du daran denken musst. Die automatische Archivierung erfolgt dabei in deinen gewünschten Cloud-Speicher oder wird per E-Mail verschickt.
- JSON-Format für technische Analysen und programmatische Nutzung
- KML/CSV für Excel-Import und Kartendienst-Integration
Kreative Verwendungsmöglichkeiten für deine Geodaten
Mit exportierten Standortdaten eröffnen sich interessante Analysemöglichkeiten. Du kannst deine Lieblingsgegenden statistisch auswerten, Reisemuster erkennen oder Heatmaps deiner häufigsten Aufenthaltsorte erstellen.
Analysiere deine Pendelzeiten, dokumentiere Urlaubsrouten oder erstelle personalisierte Karten für besondere Anlässe. Mit entsprechenden Tools lassen sich die Koordinaten sogar in professionelle GIS-Software importieren und für erweiterte geografische Analysen nutzen.
Integration in andere Dienste
Verschiedene spezialisierte Apps können mit den exportierten Daten arbeiten. Offline-Kartenanwendungen freuen sich über vorhandene Wegpunkte, und Reise-Apps können teilweise CSV-Dateien mit Ortsdaten verarbeiten.
Die Integration erfordert oft technisches Verständnis und funktioniert nicht immer reibungslos. Jeder Dienst hat eigene Importformate und -beschränkungen, weshalb du möglicherweise mehrere Exportformate benötigst.
Datenschutz und Sicherheit ernst nehmen
Deine exportierten Geodaten sind hochsensible Informationen, die detaillierte Rückschlüsse auf dein Privatleben zulassen. Behandle die exportierten Dateien entsprechend vertraulich und speichere sie nur an sicheren Orten.
Besonders der Standortverlauf kann bei falscher Handhabung problematisch werden. Er zeigt nicht nur, wo du warst, sondern auch deine täglichen Routinen, Wohnort und regelmäßige Aufenthaltsorte – Informationen, die in den falschen Händen missbraucht werden könnten.
Sichere Archivierung als digitale Vorsorge
Automatische Backups sind eine sinnvolle Vorsorge gegen Datenverlust. Accounts können kompromittiert oder versehentlich gelöscht werden – lokale Sicherungen deiner Bewegungsdaten können dann wertvoll sein.
Die exportierten Dateien sind meist nur wenige Megabyte groß und lassen sich problemlos in verschlüsselten Cloud-Speichern oder auf externen Festplatten archivieren. Eine regelmäßige Sicherung alle drei bis sechs Monate reicht für die meisten Nutzer völlig aus.
Der Export von Google Maps-Daten ist ein mächtiges Werkzeug für digitale Souveränität, auch wenn nicht alle beworbenen Funktionen tatsächlich verfügbar sind. Wer seine Daten einmal selbst in den Händen hält, gewinnt wertvolle Einblicke in die eigenen Bewegungsmuster und kann diese für verschiedene Zwecke nutzen – von der persönlichen Dokumentation bis zur Migration zu alternativen Diensten.
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