Warum Hausbesitzer mit diesem einen Efeu-Trick ihre Heizkosten um 30% senken und dabei noch Geld vom Staat bekommen

Der grüne Vorhang aus dichtem Efeu, der alte Mauern und moderne Fassaden gleichermaßen umhüllt, wird oft als Zeichen von Natürlichkeit und Beständigkeit wahrgenommen. Doch die Frage nach den bauphysikalischen Auswirkungen dieses Bewuchses beschäftigt Hausbesitzer, Architekten und Forscher gleichermaßen. Was als dekoratives Element beginnt, kann verschiedene Einflüsse auf die Energieeffizienz des Gebäudes haben – je nach Zustand der Fassade und Art der Anbringung.

Während manche Hausbesitzer von erhöhtem Heizbedarf und Feuchteschäden berichten, zeigen wissenschaftliche Untersuchungen ein differenzierteres Bild. Die Wahrheit liegt, wie so oft, zwischen den Extremen. Wer den Zusammenhang zwischen Bewuchs, Feuchtigkeit und Wärmeleitfähigkeit versteht, kann gezielt Maßnahmen ergreifen, um die gestalterischen Vorteile des Efeus zu bewahren und dabei die bauphysikalischen Eigenschaften seines Gebäudes zu optimieren.

Wie Efeu die thermische Leistung von Außenwänden verändert

Jede Hauswand hat eine Balance aus Wärmespeicherung, Trocknung und Dampfdiffusion. Diese drei Faktoren entscheiden darüber, wie gut sie Wärme hält und Feuchtigkeit wieder abgibt. Efeu beeinflusst diese Balance in mehreren Schichten – allerdings nicht immer negativ, wie neuere Forschungen zeigen.

Laut einer Studie von Mateusz Cebula an der Technischen Universität Wien zeigen Messungen an einer efeubedeckten Fassade deutliche thermische Effekte: An der Nord-West-Fassade beträgt die Temperaturdifferenz zwischen begrüntem und nicht begrüntem Bereich in den Wintermonaten 1-2°C zugunsten der begrünten Wand. An der Süd-West-Wand sank die mittlere Oberflächentemperatur unter der Efeu-Begrünung während der Sommermonate um 3°C.

Die Haftwurzeln des Efeus heften sich mikroskopisch an den Putz, doch wie Untersuchungen der Naturschutzorganisation Ökolöwe Leipzig belegen, gehen sie an intakten, nicht-porösen Oberflächen ohne Öffnungen und Fugen lediglich eine oberflächliche Verbindung ein. Sie entziehen der Wand weder Nährstoffe noch Wasser und dringen bei gesunden Fassaden nicht in die Bausubstanz ein.

Bei bereits geschädigten oder porösen Wänden kann durchaus eine Feuchtebelastung entstehen. In winzige Risse eindringende Wurzeln können dort dauerhaft Regenwasser speichern. Diese permanente Durchfeuchtung senkt tatsächlich die Dämmwirkung des Mauerwerks, da nasse Poren Wärme deutlich schneller ableiten als trockene.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wärmedämmung durch Efeu

Entgegen weitverbreiteter Befürchtungen zeigen aktuelle Forschungsergebnisse positive energetische Effekte von Efeu-Bewuchs. Wie die TU Wien-Forschungsgruppe in Kooperation mit der Tsinghua-Universität Peking dokumentierte, reduziert die erforderliche Kühlleistung im Sommer erheblich. Bei Messungen der Wärmestromdichte an der Universitätsbibliothek erreichte die kahle Wand einen maximalen Wärmestrom von 11,38 W/m², während die mit Efeu begrünte Wand nur 8,16 W/m² erreichte – eine Reduktion um 28% an klaren Sommertagen.

Der Eigenheimverband Deutschland bestätigt diese Erkenntnisse und beziffert die Verbesserung des Wärmedämmwerts der Außenwand durch Fassadenbegrünung auf 10 bis 30 Prozent. Diese Zahlen stehen in deutlichem Kontrast zu Behauptungen über erhöhte Energieverluste.

Der dichte Bewuchs reduziert tatsächlich den Winddruck an der Wand und wirkt im Sommer kühlend, weil die Blätter Verdunstungskälte erzeugen. Laut Ökolöwe Leipzig fungiert die Luftschicht zwischen Pflanze und Wand als Pufferzone, die Fröste um etwa 30% in Dauer, Häufigkeit und Temperatur mindert. Im Sommer ist mit einer 2°C kühleren Innentemperatur zu rechnen.

Wenn Bewuchs zur Wärmebrücke wird – die Rolle des Fassadenzustands

Das Wort Wärmebrücke beschreibt durchaus relevante Phänomene an efeubewachsenen Wänden, jedoch primär bei bereits geschädigten Fassaden. Die durchfeuchteten Bereiche rund um Wurzelhaftstellen in vorhandenen Rissen können lokal die Wärmeleitung verändern. Der Energiefluss konzentriert sich dort, wo die Wand feuchter oder durch Schäden dünner geworden ist.

Wie Experten von Treffpunkt-Kommune betonen, entstehen Probleme jedoch hauptsächlich bei „brüchigem, altem und vernachlässigtem Putz mit vorhandenen Rissen“. Intakte Betonwände und Mauern in gutem Zustand können demgegenüber sehr gut mit Efeu begrünt werden, ohne strukturelle Schäden befürchten zu müssen.

Bei Gebäuden mit Vollwärmeschutzsystemen (WDVS) ist besondere Vorsicht geboten: Die Haftwurzeln können in die weichen Oberputze eindringen und das Armierungsgewebe beschädigen, wodurch Mikrokanäle entstehen, durch die Feuchtigkeit hinter die Dämmplatten gelangen kann. Hier empfiehlt sich grundsätzlich ein Rankgitter mit Abstand zur Wand.

Praktische Strategien für energieeffiziente Fassadenbegrünung

Wer auf das Grün an der Wand nicht verzichten möchte und dabei optimale energetische Ergebnisse erzielen will, kann verschiedene bewährte Strategien anwenden. Der Schlüssel liegt in Belüftung, Abstand und regelmäßiger Wartung.

  • Direkte Begrünung bei intakten Fassaden: Wie die Forschung der Ökolöwe-Experten zeigt, können intakte, nicht-poröse Wände ohne Probleme direkt mit Efeu begrünt werden. Erforderlich sind jedoch fachgerechte Rückschnitte einmal jährlich und regelmäßige Inspektionen der Fassade.
  • Abstand halten bei problematischen Fassaden: Bei älteren oder bereits beschädigten Wänden sollte ein Abstand von mindestens 20 cm zwischen Efeu und Wand bestehen. Ein Rankgitter aus Metall oder wetterfestem Holz ermöglicht den Bewuchs, ohne dass Haftwurzeln direkten Kontakt mit dem Putz haben.
  • Regelmäßiger Rückschnitt: Einmal jährlich, idealerweise im Spätsommer, sollte der Efeu auf die gewünschte Fläche begrenzt werden. Das verhindert, dass er unter Dachziegel, in Fensterlaibungen oder an Fallrohren wuchert.
  • Trocknung sicherstellen: An schattigen Nordfassaden empfiehlt sich zusätzliche Hinterlüftung. Kleinere Luftkanäle zwischen Rankhilfe und Wand beschleunigen den Feuchtigkeitsaustausch.

Der biologische Aspekt: Efeu als Mikrobiotop und sein Einfluss auf das Wandklima

Efeu ist kein neutraler Mitbewohner, sondern ein funktionierendes Ökosystem. In seinem dichten Blattwerk sammeln sich Staub, Sporen, Insekten und Feuchtigkeit – Elemente, die das Mikroklima direkt an der Wandoberfläche beeinflussen.

Die transpirierenden Blätter erzeugen eine feuchte Grenzschicht aus Wasserdampf, die das Abstrahlverhalten des Mauerwerks verändert. Wie TU Wien-Messungen zeigen, entsteht dadurch jedoch kein schädliches Mikroklima, sondern eine stabilisierende Pufferzone, die extreme Temperaturschwankungen dämpft.

In dieser regulierten Mikroatmosphäre profitiert eine intakte Wand von gleichmäßigeren thermischen Bedingungen. Bei beschädigten Oberflächen kann die erhöhte Luftfeuchtigkeit allerdings Flechten und Algen anlocken, die die Oberfläche weiter verdunkeln und ihre solare Reflexion verringern.

Sanierung bei bestehenden Schäden: richtige Reihenfolge und Materialien

Ist eine Fassade bereits durch unsachgemäße Begrünung geschädigt worden, entscheidet die Reihenfolge der Sanierungsschritte über den langfristigen Erfolg.

  • Vollständige Entfernung des Bewuchses: Die Haftwurzeln dürfen nicht einfach abgerissen werden – sie müssen mit einer Bürste oder Heißluft abgeschabt werden, um die Kapillaren im Putz nicht weiter zu öffnen.
  • Mauerwerksdiagnose: Mithilfe eines Feuchtigkeitsmessgeräts wird die Durchfeuchtungstiefe bestimmt. Feuchte unter 5 cm Tiefe weist auf oberflächliche Staufeuchte, darüber hinaus jedoch auf strukturelle Durchfeuchtung hin.
  • Trocknung und Desinfektion: Bei Schimmelbefall ist eine Behandlung mit ethanolhaltigen Präparaten sinnvoll; aggressive Mittel können mineralischen Putz schädigen.
  • Putzsanierung mit dampfdiffusionsoffenen Materialien: Kalkputz oder feine Silikatputze sind ideal, da sie Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können.

Ökonomische Auswirkungen optimierter Fassadenbegrünung

Die langfristigen Kostenvorteile einer wissenschaftlich fundierten Efeu-Begrünung sind erheblich. Bei einem Einfamilienhaus mit 150 m² Fassadenfläche können die von der TU Wien gemessenen 10-30% Verbesserung der thermischen Eigenschaften jährlich Heizkosteneinsparungen von mehreren hundert Euro bewirken – je nach Energieträger.

Die Investition in fachgerechte Begrünungsmaßnahmen amortisiert sich typischerweise binnen weniger Jahre. Ein sachgemäßer Rückschnitt oder der Einbau eines Rankgitters kostet nur wenige Arbeitsstunden, während die energetischen Vorteile über Jahrzehnte wirken.

Wie der Eigenheimverband dokumentiert, ist die 10-30%ige Verbesserung des Wärmedämmwerts nicht nur eine ökologische, sondern auch eine wirtschaftlich sinnvolle Investition in den Werterhalt und die Energieeffizienz der Immobilie.

Ein Gleichgewicht von Natur und Technik durch wissenschaftliche Erkenntnisse

Ein Haus ist kein isoliertes Objekt, sondern Teil eines ökologischen Systems. Zugleich bleibt es eine präzise konstruierte thermische Hülle, deren Aufgabe der kontrollierte Austausch von Energie und Feuchte ist. Die aktuellen Forschungsergebnisse der TU Wien, der Tsinghua-Universität und deutscher Institutionen wie Ökolöwe zeigen: Efeu optimiert diese Balance bei sachgerechter Anwendung.

Ein wissenschaftlich fundierter Bewuchs, bei dem Technik und Biologie aufeinander abgestimmt sind, ermöglicht beides: ökologische Vielfalt und gesteigerte Energieeffizienz. Dazu gehört das Verständnis, dass Pflanzen Energie nicht nur „umleiten“, sondern bei optimaler Integration Zusatzleistungen erbringen – und dass nachhaltige Energieeinsparung dort entsteht, wo Isolierung, Temperaturregulierung und natürliche Beschattung harmonisch zusammenwirken.

Die Forschung belegt eindeutig: Efeu kann bei fachgerechter Anwendung sowohl die Heizkosten im Winter um bis zu 25% reduzieren als auch die Kühlkosten im Sommer um bis zu 28% senken. Diese doppelte energetische Dividende macht Fassadenbegrünung zu einem wichtigen Baustein nachhaltiger Gebäudetechnik.

Efeu kann eine Hauswand energetisch optimieren oder bei unsachgemäßer Anwendung schädigen. Entscheidend ist nicht die Pflanze selbst, sondern die Qualität der Fassade und die fachgerechte Umsetzung. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse der TU Wien-Forschungsgruppe und institutioneller Experten zeigen klar: Bei intakten Wänden entstehen messbare energetische Vorteile durch Efeu-Begrünung.

Die Strategie für optimale Ergebnisse umfasst: regelmäßige Fassadenkontrollen, fachgerechten jährlichen Rückschnitt und bei problematischen Oberflächen den Einsatz belüfteter Rankgitter. Bei Beachtung dieser wissenschaftlich fundierten Prinzipien verhindert Efeu nicht nur Wärmeverluste, sondern trägt aktiv zur Steigerung der Energieeffizienz um 10-30% bei.

So wird aus einem oft missverstandenen Gewächs ein wissenschaftlich belegter Energiespar-Partner – ein Zusammenspiel aus Grün und Technik, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch überzeugt und dabei den Charakter des Gebäudes auf natürliche Weise veredelt.

Welche Efeu-Strategie würdest du bei deiner Fassade wählen?
Direktbegrünung bei intakter Wand
Rankgitter mit 20cm Abstand
Komplett verzichten zu riskant
Erst Fassade sanieren dann begrünen
Professionelle Beratung einholen

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